Ich fahre aus Bozen nach Hause.
Freudig selbstverordnetes Tempolimit 100km/h.
Ich habe ein Zuhause. Vertrautes und Vertraute um mich herum. Eine Sicherheit, die es nicht gibt. Ich fühle sie dennoch.
Die Kraft von König Laurins Rosengarten begleitet mich noch. Die Magnolien, die Blumenstände, die Palmen, die Schneeberge, deren Kälte sich in die Sonne hineinmischt.
Die Stimmen der jungen Sängerinnen und Musiker aus der Ukraine klingen in mir nach.
Die Texte von Schriftstellern und Dichterinnen, die dafür zum Teil jahrelang in Lagern festsassen.
Die Stimme von Tanja Maljartschuk, deren Text einen Tag vor Kriegsbeginn entstanden ist, und den sie kaum zu Ende lesen konnte, weil ihr Herz überquoll.
Die Gedichte von Lina Kostenko, die ich währen der Benefizmatinee vorgetragen habe.
Wie klein und sinnlos ist das, worüber sich manchmal beklagt und beschwert wird angesichts von Flucht und Vertreibung, Tod und ums Leben rennen gleich nebenan.
Danke.
Alles was ich brauche habe ich und mehr noch: Mein Innerstes beschützt mich.
Danke.
Mein Herz darf sagen was es will, und andere vertrauen sich mir an.
Meine Dankbarkeit kann gar nicht gross genug sein für dieses Lebens-Geschenk. Hier und jetzt.
Im Schneeschauer komme ich in München an.
Heute Sonnenschein. Frühling. Alles „normal“.
Danke.
Kein Mensch, keine Regel, keine Maske, kein Tempolimit können mein inneres Frei-Sein (zer-)stören
Ich bin frei.
Danke.
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